Hubertusfeier 2017

Zur diesjährigen Hubertusfeier des JV Hubertus in Bad Homburg lud unser Vorsitzender, Gisbert Müller, auch als Vortragender der Hubertusrede. Nach hervorragender Verköstigung berichtete er von unserem heiligen Schutzpatron als Mann der Kirche und forderte die Anwesenden auf, über unser aller Umgang mit der Jagd und die unsererseits gestellten Anforderungen an die Gesellschaft nachzudenken. In diesem Zuge erörterte er einige Aspekte, welche auf der Versammlung des Deutschen Jagdverbandes im Juli 2017 in Rostock thematisiert worden waren. Die Jagd hat sich in der Vergangenheit von der Notwendigkeit des Nahrungserwerbes hin zu dem nötigen Schutz vor Wildschäden in bspw. an landwirtschaftlichen Kulturen entwickelt. Der Jäger muss sich bei der Ausübung seines Handwerkes der heutigen Gesellschaft anpassen, sich deren Herausforderungen stellen. Zwischen Naturentfremdung und Urbanisierung der Bevölkerung spielt er eine wichtige Rolle, hat gar eine Verpflichtung in der Umweltbildung. Mit Verstand und vor allem dem Herzen setzt er sich für wilde Tiere und deren Lebensräume ein – er reguliert die Wildbestände und führt diese einer Nutzung zu. Auf eigene Kosten übernimmt der Jäger Aufgaben des öffentlichen Interesses, mit dem Ziel, Lebensräume zu schaffen und zu erhalten und artenreiche Wildbestände zu fördern. Nach umfassender Ausbildung und staatlicher Prüfung, unterliegt er der Hegepflicht und behördlicher Kontrolle des Jagd- sowie Waffenwesens. Mitunter stellt er einen flächendeckenden Naturschutz sicher, wobei auch der Tierschutz einen wesentlichen Teil der Waidgerechtigkeit darstellt. Wichtig ist für all dies, des Jägers Handeln nicht durch verschärfte Gesetze zu erschweren, und möglichst langfristiges Agieren durch entsprechende Pachtzeiten zu ermöglichen.

Hierdurch wird die Grundlage geschaffen, langfristig in lebensraumverbessernde Maßnahmen zu investieren. Zur Sicherung und dem Ermöglichen der teils selbst auferlegten Ziele, ist die Förderung ausreichend langer Jagdzeiten (bspw. beim Waschbär) hilfreich, sowie eine ausreichende Variation möglicher Jagdmethoden wie der Fangjagd, und der Waffenverfügbarkeit. Wo möglich, sollten invasive Arten ganzjährig, ohne Aufhebung der Elternschonzeit, bejagt werden können. Wildtiermanagement und Hege ergänzen sich, so z.B. in der Anlage von Wildruhezonen. Die Wildfütterung sollte möglich bleiben. Unsere unersetzlichen Jagdhunde sollten für eine tierschutzgerechte Jagd an lebendem Wild ausgebildet werden dürfen. Im Einsatz sollte das Überschreiten von Reviergrenzen kein Problem darstellen. Letztendlich stellt Wildschaden auch einen Nahrungsbeitrag der Wildtiere dar und sollte mit etwas mehr Toleranz auch als solches Beachtung finden.

Gisbert Müller schließt seine Rede mit dem Hinweis, dass der heilige Hubertus sich vom rücksichtslosen Schützen zum Heger von Umwelt, Tier und Natur wandelte. Die Legende trägt die Botschaft, sich zu besinnen und falls nötig zurück auf den richtigen Weg zu finden. Untermalt wurde der gesellige Abend durch mehrere glänzende Einlagen der Bläser des Jagdverein Hubertus. Hierfür auch auf diesem Wege noch einmal unseren herzlichen Dank.

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