Bericht zur Großdemo in Wiesbaden

Am vergangenen Samstag, den 26. September, zeigten rund 2.500 (laut Tagespresse) – 3.500 (laut LJV) Demonstranten dem Entwurf der neuen Jagdverordnung in Wiesbaden  ihre orangenen Signalwesten oder, besser noch, die gelbe Karte.
Der LJV hatte zu einer landesweiten Demonstration aufgerufen.

Diesem Aufruf waren etwa 15% der 20.000 hessischen Jäger, darunter auch ca.50 Mitglieder des Jagdverein Hubertus Bad Homburg, gefolgt und hatten sich gemeinsam, einem Lindwurm gleich, auf den Weg vom Bahnhof zum Kranzplatz gemacht. Auf zahlreichen Plakaten mit Aufschriften wie „Fachwissen statt Ideologie“, „Tierschutz durch Jäger“, und „Nachhaltigkeit durch Jäger“ sprachen sie sich gegen die geplanten Änderungen des Jagdrechts aus.
Unterstützt wurde die Aktion noch durch eine außerordentliche Anzahl von Jagdhornbläsern. Die gemeinsam geblasenen Signale sowie das gemeinsam gesungene „Horrido“ sorgten für (Grau-)Gänsehaut.

An der Kundgebung auf dem Kranzplatz spr­achen unter anderem der Präsident des he­ssischen Landesjagdverbandes, Dr. Jürgen­ Ellenberger, Mitglieder befreundeter Ve­rbände wie des Verbandes der Landwirte, ­der Jagdgenossen, des Angler- und Fische­reiverbands sowie Politiker der verschi­edenen Fraktionen CDU, SPD, FDP und der ­Grünen.


Die Hegepflicht wurde für die Jäger als ausgebildete Naturschützer in den Vordergrund gestellt. In diesem Zusammenhang wurde ebenfalls erwähnt, dass keine Tierart, die dem Jagdrecht seit Gründung des DJV vor 64 Jahren unterliege, ausgestorben sei.
Die Jagd muss und wird mit der Gesellschaft und ethischem sowie moralischem Konsens betrieben. Nicht zuletzt trage jeder Jäger auch seinen Beitrag zur Seucheneindämmung bei, helfe bei Wildunfällen und betreibe Bildungsarbeit (Stichwort Lernort Natur). Zudem wurde auf die Wildschadensprävention und –Bekämpfung hingewiesen. Zu Recht wurde angemerkt, dass 10% einer Partei nicht 90% der Bevölkerung bevormunden dürfe. Letztendlich wurde an die Gunst der Wähler und unser Wahlsystem des Kumulierens und Panaschierens appelliert.

Während die Grüne-Politikerin Ursula Hammann auf der Bühne vor lauter Tumult im Publikum nicht zu Wort kam, versprach Walter Arnold aus der CDU-Fraktion eine erneute Betrachtung und Abwägung des Gesetzesentwurfes. Die Vertreter der SPD und FDP forderten eine öffentliche Anhörung zur neuen VO im Landtag, und ernteten Applaus.
Letztendlich ist noch zu erwähnen, dass der Masse der Jäger knapp drei Hände voll Jagdgegner, genau 13, entgegentraten. Neben ihren provokanten Parolen wie „Wir schützen den Wald vor Tieren“, „Freiheit statt Leben“ oder „Jungtiere erschießen entspricht der Natur“, machten sie hauptsächlich durch akustische Störversuche auf sich aufmerksam.

Beeinflussen konnten sie die friedliche Veranstaltung jedoch nicht. Auch wurde der wörtliche Inhalt ihrer Reizversuche nicht wirklich deutlich. Alles in Allem war es eine sehr gelungene Veranstaltung.

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