LON bei den Apfelzwergen – JägerInnen in einer KiTa in Wehrheim

Auf Wunsch des Elternbeirates waren wir am Mittwoch, den 22.6.2022, bei hochsommerlichen Temperaturen bei der KiTa Apfelzwerge in einem wunderschönen Außengelände.
Geplant waren 2 Stunden mit den Vorschulkindern, die hier die Dorfstapfer heißen.
Mit unserer rollenden Waldschule, einem großen grünen Koffer voller Präparate und Objekten, und der großen Poster-Mappe, standen die wir 3 LON-Mitstreiterinnen pünktlich auf der Matte.
Geplant war, dass die Kinder die Schätze aus der „Schatztruhe“ nach und nach auspacken und sie den Tieren, zuordnen, die auf den Postern am Zaun hingen.
Geplant war dann ein Natur-Memory. Zuerst sollten die Kinder Zapfen, Blätter, Abwurfstangen, Zähne und vieles mehr optisch erkennen, heraussuchen und paarweise zusammenlegen. Dann sollten alle zugeordneten Gegenstände in einen Kopfkissenbezug gelegt werden, und die Kinder sollten die Zuordnung durch reines Fühlen, also haptisch, machen.
Geplant war, dass in der Zeit, in der die Dorfstapfer gebannt Memory spielen, eine Pirsch im Außengelände aufzubauen …
So viel zur Planung, aber die Realität war dann überraschend anders. Die KiTa-Leitung wollte, dass alle 5 Gruppen mit insgesamt über 100 Kinder in 2 Stunden etwas über Waldtiere kennenlernen sollten.
Also hieß es kurzfristig umzudisponieren. Aber wie macht man das, zwanzig 2 bis 5-jährigen Kindern in je 20 Minuten etwas über Waldtiere erleben zu lassen?
Mit den Postern zu den ausgewählten 7 Waldtieren (Schalenwild: Rot-, Dam-, Reh- und Schwarzwild, Eichhörnen, Fuchs und Waschbär) und den Decken, Abwurfstanden und Präparaten, die wir jeder Abbildung zugeordnet hatten, war schon mal eine gute Basis geschaffen. Statt des Memorys legten wir alle Materialien auf einen Tisch, gekrönt vom Präparat des jungen Fuchses und ganz vielen Fuchsfellen.
Und dann kam auch schon die erste Kindergruppe, zunächst zögerlich, dann aber recht mutig und neugierig. Wir waren froh, dass wir zu Dritt waren und konnten so in kleinen Gruppen den Kindern anhand der Präparate und Bilder etwas zu den Tieren erzählen. Wie immer waren alle beeindruckt von der Größe und dem Gewicht der Abwurfstangen eines Rothirsches. Manche haben aber auch das Rehkitz sofort erkannt und wussten den Namen. Und als wir erklärt haben, wie sich die Kitze in der Wiese tarnen, wusste Marie, dass man die Kitze vor der Mahd retten muss und nicht direkt anfassen darf. “Wir haben das mit Einmalhandschuhen gemacht“
Highlights für die Kids waren aber unsere Jagdhüte und Kappen. Auch einmal Jäger oder Jägerin sein zu dürfen, war cool. Mit einem Fuchsbalg als Stola und einer Abwurfstange als Zepter, den Hut bis auf die Ohren gerutscht, gab es tolle Fotos
Am Ende des ereignisreichen Vormittags haben wir uns gefragt, ob LON bei so kleinen Kindern überhaupt Sinn macht. Wir waren überrascht, dass die KiTa-Mitarbeiterinnen das ganz anders erlebt haben. Wir sind schon für das nächste Jahr gebucht! Und das Fazit für uns: Die Kinder da abholen, wo sie entwicklungsmäßig stehen und warum sich nicht als Jäger oder Jägerin verkleiden und damit etwas über Waldtiere lernen?
Mit den Dorfstapfer gehen wir in 4 Wochen einen ganzen Tag in den Wald und machen mit ihnen auf jeden Fall eine Schutzsuche und gehen auf Pirsch.

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